Strahlt in neuem Glanz: Die im eigenen Haus hergestellte Küche bietet mehr Platz und jede Menge Möglichkeiten. Dank ihr ist der Bereich Hauswirtschaft im Berufsförder-zentrum nun auch als eigene Werkstatt anerkannt. 

[Uslar]- Es ist schon fast wie ein vorweihnachtliches Geschenk: Im Berufsförderzentrum des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs Uslar wird dieser Tage eine neue Küche eingeweiht. Diese ist größer und moderner als die alte, vor allem aber wurde sie im eigenen Haus gefertigt! „Nach dem wir verschiedene Angebote angesehen und uns mit Lieferfristen auseinandergesetzt haben, wurde eigentlich schnell deutlich, dass die Produktion im eigenen Haus für uns alle ein Glücksgriff wäre“ verrät Bereichsleiterin Natascha Surace.

Schnell wurden die Kapazitäten der hauseigenen Werkstatt geklärt und nachdem klar war, dass die Zeit zum Bau erübrigt werden konnte, startete die aufregende Planung. Natürlich war Hauswirtschaftsanleiterin Heike Corde von Anfang an mit Feuereifer in die Planungen involviert. Die Küche ist schließlich so etwas wie ihr neues „Arbeitszuhause“. Es wurden Hölzer und Wandfarben ausgesucht, neue Gerätschaften und Arbeitsmaterialien angeschafft. Doch nicht nur über die neue Ausstattung freut sich die Profikraft: Dank des ebenso erweiterten Platzangebots kann das Berufsförderzentrum künftig auch mit einem neuen hauswirtschaftlichen Förderangebot unterwegs sein.

Dank an die KSN und den Landkreis
Förderung allerdings gibt es nicht nur für die Teilneh-menden der angebotenen Maßnahmen, sondern auch für die Küche selbst. So ein Projekt schluckt letztendlich viel Geld und aus diesen Gründen sind die Bereichsleiterin Natascha Surace, ihr Fachkräfteteam und auch die Teilnehmenden der Maßnahmen des Berufsförderzentrums über eine Fördersumme vom Küchenbau über insgesamt 6.400 Euro sehr dankbar. Die Sparkassenstiftung der KSN Northeim stiftete dabei 3.400 Euro und von der Jugendstiftung des Landkreises Northeim kamen noch einmal 3.000 Euro.
Schon seit vielen Jahren besteht eine geschätzte Kooperation sowohl mit der Kreissparkasse Northeim, als auch mit der Jugendstiftung des Landkreises. In regelmäßigen Gesprächen erfahren beide Institutionen, wie ihre Gelder verwendet wurden und vor welchen neuen Herausforderungen das Berufsförderzentrum jeweils steht.

Ein neuer Werkstattbereich ist geboren
Der Neubau der Küche war auch so eine Herausforderung. Immer mehr Frauen und Männer, vor allem auch Alleinerziehende wollten als Teilnehmer und Teilnehmerinnen im Hauswirtschaftsbereich tätig werden. Hochgeschätzt sowohl bei den Mitarbeitenden, als auch Teilnehmenden waren schon immer die gemeinsamem Essen zu Anlässen wie Weihnachten oder Ostern. Liebe geht schließlich durch den Magen – ein Grund, warum dieses gemeinschaftliche Zusammensitzen auch immer so wichtig war. Die Teilnehmenden umsorgen mit ihren Aufgaben im Bereich der Hauswirtschaft nicht nur alle vor Ort, sondern nehmen auch sehr viel Wissen mit nachhause. Von der Planung über den Einkauf bis hin zur Zubereitung und den hinterher anfallenden hauswirtschaftlichen Arbeiten reicht das Lernspektrum in diesem Bereich. Gerade in Großküchen sind tatkräftige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zurzeit auch sehr gefragt. Der Hauswirtschaftsbereich bekam daher immer mehr Teilnahmeanfragen. Letztendlich so viele, das aufgrund der zu geringen Platzkapazitäten in der alten Küche eine Warteliste erstellt werden musste.

Nicht nur dieses Problem hat sich nun durch den Neubau der Küche gelöst. Endlich ist der Bereich Hauswirtschaft auch als eigene Werkstatt anerkannt.

Werkeln für die eigenen Kolleginnen und Kollegen
Auch für die Holzwerkstatt wurde das „Projekt Küche“ zu einer ganz eigenen Baustelle; schließlich werden die fleißigen Handwerker mit Essen aus ihrer eigens gezimmerten Küche verwöhnt. Regulär sind die Teilnehmenden der Holzwerkstatt für ihre Außenbauten wie Spielgeräte zum Beispiel bekannt. Ein Innenraum-Interieur war auch für sie eine neue Erfahrung und brachte neue Fertigkeiten mit. Denn der Bau einer Küche ist besondere Präzisionsarbeit und es kommt gerade auf viele filigrane Details bei der Umsetzung des Baus an. Zudem wurden hochwertige Lacke verarbeitet und jeder Schliff hat später seine Wirkung im Gesamtobjekt. Auch der Zeitfaktor kam ins Spiel und machte den Endspurt des Küchenbaus noch einmal spannend und sehr arbeitsrealistisch. Die Holzwerkstattfachanleiter Wilfried Wedekind und Martin Schlemme waren mit dem Wir-ken ihrer Teilnehmenden sehr zufrieden und sind ebenso Stolz auf das Endergebnis.

Die Jugendwerkstatt ist gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.