Andrea Kohl im Umfeld ihrer neuen Wirkstätte. Voller Elan hat sie sich bereits in ihre neuen Aufgaben gestürzt und schätzt vor allem die Team-Arbeit im Berufsförderzentrum. 

Mit der Rückkehr ins Berufsförderzentrum Uslar und der Übernahme der Bereichsleitung will die 57-jährige Diplom Sozialpädagogin Andrea Kohl ihre bisher gebündelten Berufserfahrungen umfassend einbringen.

Dies verdeutlichte sie bereits auf der kürzlich stattgefundenen traditionellen Veranstaltung im Austausch mit langjährigen Kooperationspartnern und Kooperationspartnerinnen vor knapp sechzig geladenen Gästen.
Mit der Entscheidung zur Leitungsübernahme trägt sie nun auch gleichermaßen die Verantwortung zur Generierung notwendiger Gelder und zum sorgsamen Umgang mit dem Personal und den Teilnehmenden. Hinzu kommen das Anpassen oder Neuschreiben von Konzepten sowie die perspektivische Verhandlungsführung.
Das Konzept des Berufsförderzentrums, den Teilnehmenden neben der sozialpädagogischen Begleitung die Möglichkeit zu bieten, vor Ort ebenso praktisch tätig zu sein, grundlegende Fertigkeiten in den einzelnen Bereichen zu erlangen sowie eine feste Tagesstruktur zu erhalten, begrüßt sie sehr. Die über viele Jahre entstandenen Kooperationen mit ortsansässigen Firmen und dem Jobcenter sind „ein wertvolles Kapital“ sagt die neue Leiterin. In Zukunft möchte sie diese Strukturen des Berufsförderzentrums weiter stabilisieren, sich aber auch breiter aufstellen, um neue Teilnehmende zu gewinnen und die vorhandenen Möglichkeiten ausbauen. Die nötigen Erfahrungen und Qualifikationen dazu, zukünftig einen erfolgreichen Weg mit dem Einrichtungsteil einzuschlagen, bringt sie mit.
Nach einer Ausbildung im Bereich der Verwaltung des Landeswohlfahrtsverbands in Kassel, erhielt sie tiefgehende Einblicke in das damalige Landessozialamt und in der Kinder- und Jugendhilfe. Schon damals sagten ihr diese Fachbereiche sehr zu. So entschloss sie sich ihr Fachabitur in Abendschule nachzuholen und ein Studium der Sozialen Arbeit zu absolvieren. Später baute sie den Verein und das Projekt „Mädchenbus“ mit auf und war viele Jahre als Projektleiterin für den Mädchenbus Nordhessen e.V. tätig. Auch dort gehörten bereits Verhandlungen mit Geldgebern wie Agenturen, Landkreise oder aber Städte und Gemeinden sowie Stiftungsgeber zum Tagesgeschäft. Regelmäßig kam sie so auch mit dem Thema Fundraising bereits in Berührung.
Erste Berührungspunkte mit dem Berufsförderzentrum und Ankommen im Familienwerk:
In 2017 suchte Andrea Kohl dann nach neuen Perspektiven in der Sozialen Arbeit. Die Suche nach einem größeren Arbeitgeber, führte sie vor fünf Jahren zum Berufsförderzentrum.
Sie vertrat damals als Sozialpädagogin Natascha Surace, die jetzige Leitung des Albert-Schweitzer-Kinderdorfes Uslar in Elternzeit und kümmerte sich um die perspektivische Entwicklung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen für den ersten Arbeitsmarkt. Eine Aufgabe, die ihr sehr viel Freude brachte, aber leider befristet war. Doch auch nach Vertragsende blieb Andrea Kohl dem Albert-Schweitzer-Familienwerk treu. Als Koordinatorin für die Ambulanten Hilfen war sie im Anschluss ganze vier Jahre lang für die Bereiche Uslar und Northeim tätig, leitete ein zehnköpfiges Team und zeichnete verantwortlich für insgesamt 80 Klient*innen. Diese Arbeit empfand sie als sehr wertvoll und bereichernd. Andrea Kohl erinnert sich zurück: „Gerade der Ansatz der „Wegbegleitung“ und Hilfe zur Selbsthilfe im Umgang mit psychisch erkrankten Erwachsenen samt all ihrer Hemmnisse und Beeinträchtigung erfordert viel Fingerspitzengefühl, eine Herausforderung, der sich die 57-jährige gern und mit viel Elan gestellt hat. Auch mit diesen sehr wertvollen Erfahrungen, ihrer aufgeschlossenen Art und ihrem Tatendrang ist sie mittlerweile gut angekommen im Berufsförderzentrum und „geht die Dinge gemeinsam mit ihrem Team an“.
Privat stammt Andrea Kohl aus Kassel und lebt inzwischen in Sievershausen. In ihrer Freizeit lebt sie ihr kulturelles Interesse aus, liest viel und praktiziert Tai-Chi.