Fachtherapien

Die Patienten der Fachklinik Holzminden erhalten durch die Behandlungsteams im stationären und im tagesklinischen Bereich Therapieangebote, die stets individuell auf den jeweiligen Patienten und sein Störungsbild abgestimmt sind. Alle FachtherapeutInnen sind Mitglieder des multiprofessionellen Teams, das gemeinsam die Behandlung plant und die Ergebnisse zusammenträgt.

Die PatientInnen können Einzel- oder  Gruppenangebote in den folgenden Fachtherapien erhalten:

Ansprechpartnerinnen:
Carolin Böttcher
Steffi Burmester
Heike Steffens

Telefon: 0 55 31 / 93 11-600
E-Mail: Ergotherapeutinnen

Was ist Kunsttherapie?

Die Kunsttherapie ist ein psychotherapeutisches, prozessorientiertes Verfahren. Farbe, Form und Material dienen als Medium, sich auszudrücken. Künstlerische Fähigkeiten werden nicht vorausgesetzt, ästhetische Maßstäbe haben keine Bedeutung. Im Vordergrund steht das Kennenlernen der eigenen Persönlichkeit mit ihren typischen Verhaltensmustern, den eigenen Wünschen und Zielen für eine positive Veränderung der eigenen Situation. Stellen Sie sich das ungefähr so vor, als ob sie sich auf eine Expedition zu den eigenen Fähigkeiten und Schätzen begeben. Wer oder was begegnet Ihnen und verhindert, dass Sie ihre Schätze für sich nutzen und einsetzen können? Das Ziel ist, die Schwierigkeiten (Probleme, die zu psychischen Krankheiten führen können) zu bewältigen und Ihre Schätze zu bergen. Für die Zukunft sollen Sie Ihre Fähigkeiten kennen, ihrer sicher sein und diese wieder fruchtbar in Ihrem Leben einsetzen können. Kunsttherapie ist also eine ressourcenorientierte Methode, die als ein Baustein maßgeblich am Therapieprozess beteiligt ist.

Die Ziele der Kunsttherapie im Therapieprozess:

  • Kennenlernen der eigenen Persönlichkeit und Verhaltensmuster sowie die Förderung, Ausbau von Fähigkeiten (Ressourcen)
  • Entwicklung und Förderung von emotionalem Ausdruck, der Wahrnehmung konkreter Wünsche und Förderung der Fähigkeit Probleme zu lösen.
  • Entwicklung von Zielen und Lösungen. Ausbau und Förderung der Fähigkeiten diese Ziele und Lösungen zu erreichen und in Schritten einzuleiten.

Das kunsttherapeutische Angebot in der Kinder-und Jugendpsychiatrie Holzminden und in der Ambulanz findet in Einzel- und Gruppentherapie statt, in den Ferien sind im stationären Bereich Projekte (z.B. Graffiti, Theateraufführung, Holz- und Steinskulpturen) möglich.

Die kunsttherapeutische Einzelstunde gliedert sich in einen Gesprächsteil zu Beginn der Stunde, in dem der Patient motiviert wird, seine Gedanken, Gefühle und Stimmungen spontanbildlich oder plastisch auszudrücken. Das Thema wird entweder vom Kunsttherapeuten vorgegeben oder vom Patienten eingebracht und selbst bestimmt. Nach der Gestaltungszeit wird in einer Bild/Gestaltungsbesprechung über das Entstandene und den Prozess reflektiert. Es wird nicht interpretiert oder bewertet, die Ideen der Patienten sind wichtig. Das Ziel der Kunsttherapiegruppe ist es, über freies und bei Bedarf themenzentriertes Gestalten den Ausdruck von Gedanken und Gefühlen über dieses nonverbale Medium zu ermöglichen. Die Teilnehmer können eine Überprüfung der Selbst- und Fremdwahrnehmung vornehmen, um Vertrauen, Selbstwert und soziale Kompetenz zu erhöhen. In den ambulanten und stationären Gruppen stehen Kooperation, Respekt, Nutzung eigener Ressourcen und Aufbau von Selbstwert und Selbstwirksamkeit im Vordergrund.

Rückmeldung einer Patientin (16 Jahre) auf die Frage, was ihr die Kunsttherapie gebracht habe:
„Die Kunsttherapie war für mich ein Zufluchtsort, der mir Zuversicht gegeben hat. Das Motto in meinen Einzelstunden „Was ist darf sein“ hat mir geholfen, mich frei beweglich zu fühlen. So konnte ich Veränderungen wahrnehmen, hervorrufen und annehmen. Ich bin Ich.“

Ansprechpartnerin:
Angela Ballhause
Telefon: 0 55 31 / 93 11-851
Email   Kunsttherapeutin

Pferdegestützte Therapie ist eine pädagogisch-psychologische Interventionsform in der unsere Patient*innen, über das Medium Pferd, psychosoziale Verhaltensweisen verändern und weiterentwickeln können.
Die Umsetzung erfolgt durch die direkte und freie Begegnung und Arbeit mit dem Pferd sowie durch Übungen am und auf dem Pferd. In der Therapie unterstützt das Pferd die Patient*innen in besonderer Weise durch seine Sensibilität sowie dem Bedürfnis nach Nähe und klarer Kommunikation. Es fungiert als Verhaltensregulativ und spiegelt den Menschen in seiner emotionalen, geistigen und körperlichen Ausdruckweise. Es nimmt Emotionen, Bedürfnisse, innere Konflikte und Stimmungen wahr und kann diese für die Patient*innen spürbar machen. Pferdegestützte Therapie fördert eine ressourcenorientierte Entwicklung, lösungsorientiertes Denken und Dialogfähigkeit. Sie ermöglicht den Patient*innen eine leicht zugängliche Beziehungserfahrung, die Wahrnehmung der eigenen Körpergrenzen, die Stärkung des Selbstbewusstseins und der inneren Sicherheit.
Die Therapie findet in Einzel- und Gruppenterminen statt. Es stehen mehrere gut ausgebildete Therapiepferde und Ponys sowie eine Anlage mit therapeutischem Arbeitsmaterial zur Verfügung.
Neben der Fachtherapie findet ein niederschwelliges Angebot statt. Hier steht die Begegnung und Versorgung der Pferde mit den Zielen: Tagesstrukturierung, Bewegung und Antriebsförderung, Förderung des Verantwortungsbewusstseins, Motivationssteigerung, Training motorischer Fähigkeiten und die Freude am Kontakt mit den Pferden im Vordergrund.

Ansprechpartnerinnen:

Susanne Moersner
Telefon: 0176 / 43 98 31 35
E-Mail: Susanne Moersener

Tina Cespedes
Telefon: 0173 / 93 71 112
E-Mail: Tiina Cespedes

Raphaela Kropp-Hasenbein
Telefon: 0160 / 95 93 11 86
E- Mail: Raphaela Kropp-Hasenbein

Psychomotorik

– Bewegtes Miteinander
– Neues ausprobieren
– Vertrauen erleben
– Ziele erarbeiten
– Verantwortung für sich übernehmen lernen

Die Mototherapie wird als Einzel- oder Gruppenangebot durchgeführt, um über Bewegung die Persönlichkeitsentwicklung ganzheitlich zu fördern. Durch Bewegung eröffnen sich Möglichkeiten, Körper-, Sozial- und Materialerfahrungen zu sammeln. Dabei werden die Kinder und Jugendlichen an der Auswahl der Aktionsangebote beteiligt und übernehmen Mitverantwortung für die Gestaltung und den Verlauf der Therapie. Als Bewegungsangebote stehen unter anderem eine Turnhalle mit Trampolin und Kletterwand, ein Floß und ein großes Außengelände mit Möglichkeiten zum Bogenschießen oder für Wasserspiele am Bach zur Verfügung.

Ansprechpartnerin:
Ursula Fehse
Telefon: 0 55 31 / 93 11-520
E-Mail: Mototherapeutin

Isabel Lammerich
Telefon: 0 55 31 / 93 11-510
E-Mail: Mototherapeutin

Tiergestützte Therapie

„Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber zu schweigen unmöglich ist.“ (Victor Hugo)

Manchmal finden wir nicht die richtigen Worte, oder verstehen uns selbst nicht. Musiktherapie bietet uns die Möglichkeit unsere Gefühle, Bedürfnisse, Sorgen und Nöte, sowie Ressourcen auszudrücken und wahrzunehmen, ohne sie vorher in Worte fassen zu müssen. Musik passiert intuitiv, so sind keine musikalischen Fähigkeiten oder Kenntnisse erforderlich. Mithilfe von aktivem Spiel an verschiedenen Instrumenten ist es möglich Instrumente spielerisch kennenlernen, individuelle Verhaltensweisen zu erproben, musikalisch Beziehungen aufzunehmen und zu gestalten, Emotionen einen Raum zu geben und sich selbstwirksam zu erleben. Die rezeptive Musiktherapie bietet des Weiteren die Möglichkeit Musik anzuhören und sich auf diese Weise auszutauschen und zu erleben.

Der Musiktherapieraum bietet neben typischen Bandinstrumenten auch viele intuitiv zu spielende Instrumente, z.B. Kalimba, Trommeln, Oceandrum und Steeldrum mit denen neue Klangerlebnisse gemacht werden können und ein individueller Klang entstehen kann.

Die Musiktherapie findet in der Regel für die Stationen 1 und 2 einmal wöchentlich im Einzel- und Gruppensetting statt.

Ansprechpartnerin:
Viola Fahle
Dipl. Musiktherapeutin (FH)

Telefon: 0 55 31/93 11-572
E-Mail: Musiktherapeutin

Sozialpädagogische Erlebnisgruppe

Heilpädagogik

Ansprechpartnerin:
Carolin Grannemann

Telefon: 0 55 31 / 93 11 510

E-Mail: Heilpädagogin